‚Secretos del Alma‘ Malerei und Objekte von Reynaldo K‘akachi

von Niels Behn am 4. Oktober 2015

Ausstellung im Atelier Brandt Credo vom 10. Oktober bis zum           20. Dezember 2015

Für seine neue Ausstellung im Atelier Brandt Credo hat Reynaldo K’akachi einen mutigen Titel gewählt: „Secretos del Alma“ – in der Übersetzung: „Geheimnisse der Seele“. Der Künstler möchte in seinen Werken Geschichten erzählen, die von innen heraus kommen: „Ich male von innen und das Bild entsteht. Ich male nicht, meine Seele malt.“ Vielleicht ist das die Erklärung, warum sich in den Arbeiten immer wieder die Motive und Symbole von Vergangenheit und Gegenwart – von alter und neuer Heimat mischen.

Reynaldo K’akachi wurde in Lima, Peru, geboren. Bemerkenswert ist, dass nach dem Maya-Kalender der Tag seiner Geburt mit dem Symbol einer künstlerischen Begabung für Musik und Malerei verbunden ist. So scheint sein Weg vorgezeichnet und er schließt das Kunststudium an der Hochschule Bellas Artes, Lima 1989 mit Diplom ab. Der gewählte Künstlername K’akachi ist eine Hommage an die Welt seiner Vorfahren und das Dorf Kakachi, in dem seine Vorfahren lebten und sein Vater aufgewachsen ist. Seit 1996 lebt und arbeitet der Künstler in Deutschland und hat 2006 in Bremen seine künstlerische Heimat gefunden. Seine Arbeiten wurden bisher in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Spanien, Italien, in den USA und in Deutschland gezeigt.

Immer wieder zeigt sich Reynaldo Kakachi als Wanderer und Künstler zwischen den Welten. Sein Werk ist inspiriert durch die alten Kulturen der Anden, wie dem Weltbild und der Lebensweise der Aymara. Einem Volk, das schon vor den Inka im Andenland lebte. Er fängt mit kräftigen und klaren Farben die Motive und das Licht seiner Heimat Peru ein und macht sie für den Betrachter wieder sichtbar. Der Künstler nimmt ihn hier mit auf die Reise in seine phantastischen Welten. Luftiges und intensives Blau, frisches Grün, kräftiges Türkis, leuchtendes Rot und sonniges Gelb geben den Werken einen unverwechselbaren Charakter. Seit Reynaldo K’akachi in Bremen lebt und arbeitet, tauchen in seinen Bildern immer wieder die Bremer Stadtmusikanten auf. Ungewöhnlich bei Esel, Hund, Katze und Hahn, dass die Katze einen Federschmuck trägt oder dass aus dem Hahn ein Kolibri wird. Auch Fußballspieler, Regenschirme und Fahrräder mischen sich mit Elementen und Symbolen der Azteken, Inkas und Mayas – Hommage und Erinnerung an die alte Heimat. Die Verbindung zur neuen Heimat wird doppelt deutlich in seiner Aussage: „Ich bin verliebt in Bremen.“

K’akachi bringt Farbe und Licht mit Acryl, Öl und Pigmenten nicht nur auf Leinwände, sondern auch auf Stein und Holz. Die farbenprächtige Malerei ist in dieser Ausstellung also auch dreidimensional zu erleben. Jüngst entstanden sind Arbeiten, in denen Bild und Text korrespondieren. Es sind eigene Gedichte und Texte, die Geheimnisse der Seele – Secretos del Alma – preisgeben: „Wenn ich male, denke ich an dich, dann existiere ich ….“

Das Motiv zur Ausstellung: „Musicos de Bremen“                                                                 Mischtechnik auf Leinwand, Format 100 x 80 cm, 2014

 

 

{ 0 Kommentare… jetzt einen hinzufügen }

Einen Kommentar hinterlassen