Malerei | Aquarell | Zeichnung von Claus Haensel

von Niels Behn am 25. Juli 2015

Das kleine Format

Ausstellung mit Malerei | Aquarell | Zeichnung von Claus Haensel im Atelier Brandt Credo vom 1. August bis zum 4. Oktober 2015.

 Ausstellungseröffnung in Anwesenheit des Künstlers am Sonnabend,       1. August 2015 um 18.00 Uhr.

Eine Ausstellung mit den Arbeiten Claus Haensels vorzubereiten, ist nicht ganz einfach. Es ist eine Auswahl aus einem künstlerischen Schaffen zu treffen, das seit Jahrzehnten große und kleine Formate in unterschiedlichen Techniken zu immer wieder neuen Themen hat entstehen lassen. Die Ausstellung, die jetzt im Atelier Brandt Credo zu sehen ist, zeigt Arbeiten im kleinen Format aus den letzten 20 Jahren. Paris, Chicago, Florenz und viele andere Orte werden hier in der ganz eigenen Handschrift des Künstlers präsentiert.

Fotografien, Skizzen und Zeitungsausschnitte bilden vielfach die Vorlagen für die Malerei von Claus Haensel. Mit schnellen, fast spontanen Pinselstrichen, die Strukturen hinterlassen, werden die Bildinhalte mit einer Konzentration auf das Wesentliche gestaltet. So muss jeder Pinselstrich sitzen, er muss gut überlegt sein und gekonnt durchgeführt werden. Claus Haensel zeigt sich als Meister des Lichts – das hervorhebt, akzentuiert, dramatisiert – und der monochromen Farbnuancen. Die Kraft, die von den Bildern ausgeht, liegt im Variieren und Modulieren der monochromen Töne. Vielfach wird die Farbe so pastos aufgetragen, das sie über den Bildrand hinaus steht und die Begrenzung der Leinwand auflöst. Damit schafft der Künstler Strukturen, Spannungen und räumliche Tiefe. Leinwände werden zu Objekten …

Die konzentrierte Arbeitsweise lässt sich auch auf die Aquarelle und Zeichnungen übertragen. Bei den Aquarellen lassen wenige farbige Akzente im Spiel mit Licht und Schatten ausdrucksvolle Szenen entstehen. Hier fordert reduzierte Farbigkeit zum genauen Sehen auf. Es sind minimalistische Motive, die sich im Kopf des Betrachters zu einem gesamten Bild formen und sich zu Landschaften und Städten vervollständigen. Eine aquarellierte Strandszene nimmt für sich in Anspruch, das kleinste Format zu sein: genau 3,5 x 12,7 cm.

Einige Aquarelle werden ungerahmt in der Petersburger Hängung präsentiert und sind so, wie auch die Malerei, hautnah zu betrachten und praktisch greifbar. Man möchte nicht nur sehen, sondern möchte auch berühren ,… Kunst fühlen …

Claus Haensel, 1942 in Dresden geboren, hat von 1962-1968 an der Hochschule für bildende Künste Dresden studiert. Er lebt und arbeitet seit 1984 in Bremen. Schon seit 1970 gab es national und international Einzelausstellungen und Beteiligungen. Viele Arbeiten befinden sich in Museen und Sammlungen. Neue Impulse für die künstlerische Arbeit gaben Arbeitsaufenthalte unter anderem in Rom, Paris und New York.

Was macht den hohen künstlerischen Anspruch der Arbeiten von Claus Haensel aus? Ist es die Umsetzung der Realität in eine eigene Sichtweise? Ist es der oft stark reduzierte Umgang mit den Farben? Oder ist es der hohe künstlerische Anspruch an sich selbst, den der Künstler vermitteln möchte? Ein Anspruch, der bei dem Betrachter eine besondere Stimmung auslöst, andere Sichtweisen vermittelt oder ihn in der eigenen Bildwelt gefangen halten möchte? Der Betrachter kann in dieser Ausstellung eine Antwort darauf finden.

Zur Ausstellung erscheint der Katalog in limitierter Auflage. Auf der Titelseite posiert ein von Claus Haensel aquarelliertes Pin-up-Girl und stimmt auf „Das kleine Format“ ein.

Die Arbeiten der Ausstellung „Das kleine Format“ können bis zum 4. Oktober im Atelier Brandt Credo, Meyerstr. 145, 28201 Bremen, jeweils sonntags von 16-18 Uhr betrachtet werden. Individuelle Besichtigungstermine sind nach Absprache unter Tel. 55 84 55 jederzeit möglich.

Das Motiv zur Ausstellung:

Spanien, Denia: “POOL”, Aquarell auf Bütten, 13,2 x 18,9 cm, 2005

 

 

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