‚Spitzing‘
Holzarbeiten von Reinhard Osiander
im Atelier Brandt Credo vom 11. Mai bis zum 28. Juli 2013.Ausstellungseröffnung in Anwesenheit des Künstlers
am Sonnabend, 11. Mai 2013 um 18.00 Uhr.
Ein Atelier in der Bremer Neustadt. Von Uneingeweihten nur schwer zu finden. Vor dem Eingangstor liegen wuchtige Baumstämme, Äste und unbearbeitete Hölzer. Ein rustikaler Anblick in einer rustikalen Umgebung. Hinter dem Tor, im großen Atelierraum, tut sich jedoch eine neue Welt auf: Holzskulpturen, roh oder bemalt, Wandobjekte, Tiere in Lebensgröße scheinen auf ihren Auftritt zu warten. Auch drei Wanderer, den Blick nach vorne gerichtet, machen sich bald auf den Weg. Sie möchten in einer neuen Ausstellung die Blicke auf sich ziehen.
Die Werke der neuen Ausstellung im Atelier Brandt Credo hat der Bildhauer Reinhard Osiander geschaffen. Er wurde 1967 in Bobingen, Bayern geboren. Nach seiner Ausbildung zum Holzbildhauer in Berchtesgaden studierte er von 1995 bis 2003 im Bereich Bildhauerei an der Hochschule für Künste in Bremen bei Professor Bernd Altenstein. Das Studium schloss er 2003 mit Diplom ab und machte 2004 den Meisterschülerabschluss. Er arbeitet als freier Künstler in Bremen. In Einzel- und Gruppenausstellungen waren seine Arbeiten bisher zu verschiedenen Themen zu sehen. Eine Reihe von Arbeiten befindet sich im öffentlichen Besitz und in Sammlungen.
Ganz nah an der Natur – vom Material und vom Thema – sind die Holzarbeiten unter dem Titel „Spitzing“. Der Spitzingsee ist ein Bergsee in den Alpen im Süden Bayerns und hat den Künstler zu einem Wandobjekt inspiriert: Aus verschiedenen Hölzern, teils nur gesägt, teils mit Werkzeugen bearbeitet, entsteht neu zusammengefügt eine Gebirgslandschaft mit See, Bootsfahrer und Wasserspiegelungen. In weiteren Wandobjekten der Ausstellung sind Menschen, Tiere oder Baumgruppen dreidimensional zu erleben.
Mit „Schneeferner“ – einem Gletscher am Alpenrand – ist eine monumentale Landschaftstafel betitelt, vor der die drei Wanderer jetzt ihren Platz an zentraler Stelle in der Galerie gefunden haben. Die Holzskulpturen sind voller Spuren des Entstehungsprozesses. Raue und grobgeschnitzte Elemente bilden einen Kontrast zu feineren Strukturen. Die neuen Arbeiten sind im Vergleich zur bisherigen Arbeitsweise eine Spur weicher geworden. Der Bildhauer sagt über seine Arbeit: „Ich stelle meine Holzfiguren in Beziehung zu gebauten Räumen, Landschaften und Tierskulpturen und spiele darin Themen wie Familie, Portrait und Heimat an. Dadurch entstehen Szenarien, die sich nah an der Grenze zum Abstrakten befinden. In einem Wechselspiel von ‚Hinzufügen und Abtragen‘, von ‚Bemalen und Wegnehmen‘ entstehen grob wirkende, statische Figuren. Einzig das Portrait ist fein ausgearbeitet. Ich arbeite gern nach Fotos und Postkarten, aber auch nach gefundenem, wie Figuren vom Flohmarkt. Ich brauche einen Anstoß.“
Zu den Schätzen, die in einem Schrank im Bildhaueratelier verwahrt sind, gehören kleine Tierfiguren, die in größere Holzarbeiten umgesetzt werden. So sollte es nicht verwundern, wenn sich auch ein Murmeltier zu „Spitzing“ gesellt.
Die Arbeiten der Ausstellung ‚Spitzing‘ können bis zum 28. Juli im Atelier Brandt Credo, Meyerstr. 145, 28201 Bremen, jeweils sonntags von 16-18 Uhr betrachtet werden.
Individuelle Besichtigungstermine sind nach Absprache unter Tel. 55 84 55 jederzeit möglich.
Das Motiv zur Ausstellung: „Spitzing“, Wandarbeit,
Linde, verschiedene Hölzer bemalt, Format 40 x 40 x 11 cm, 2012
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