Die Musikerinitiative Bremen feiert in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag!
Die MIB, ohnehin älteste Vereinigung von Jazzmusikern in Deutschland, kann mit einigem Stolz auf diese lange Geschichte zurückblicken, hat sich aber entschieden, neben dem Blick zurück, auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. Und die Zukunft gehört bekanntlich der Jugend. Den fulminanten Startschuss zum diesjährigen Festival, bei dem insgesamt 14 Bands zu erleben sind, liefert aber am Donnerstag die größte Band des Festivals: Das aus sehr disparaten Jazzstilisten zusammengesetzte 13-köpfige MIB Festival Ensemble. Dann sind aber die Jungen dran, und zwar mit einer rund um die Rhythmusgruppe von Time is Monkey, den Siegern des jüngsten Bremer Jugend Jazzt-Wettbewerbs, gebaute Workshop Band, die von Sigi Busch, einem der Gründungsväter der MIB geleitet wird. Der in den Bremer Raum zurückgekehrte Kontrabassist hat außerdem selbst eine Band unter dem Titel Friends of Bremen zusammengerufen, die sich auf Spurensuche nach der legendären Band Jazztrack begibt. Zum Finale des ersten Abends geht der Blick wieder nach vorne mit den Österreichern von Kompost 3, die im vorigen Jahr sowohl den Bremer Jazzpreis als auch den Next Generation Jazz Award abgeräumt haben.
Der Freitag beginnt, wenn man so will, mit einem Klassiker des Jazz, denn das Malte Dürrschnabel Quartett präsentiert ein Programm mit den Kompositionen von Billy Strayhorn. Anschließend ist das Berliner Melt Trio mit seinem nicht nur von der Gitarre definierten Jazzsound zu erleben. Das Malte Schiller Oktett spielt Kompositionen seines Leaders, der in dem Achter vier Violoncelli mit dem Jazzquartett des Saxophonisten kombiniert, ohne in „with Strings“-Verdacht zu geraten. Danach punktet Malstrom mit seiner ungewöhnlichen Besetzung aus Saxophon, Gitarre und Schlagzeug. Den Abend beschließt das Hamburger Trio CNIRBS, das elektronische Ausflüge mit wilden Improvisationen und komplexen Rhythmen kombiniert.
Auch der Sonnabend steht ganz im Zeichen von Trioformationen, allerdings in zwei Fällen um leicht erweiterte Trios. Das Sigi Busch Trio legt viel Wert auf ein intensives Zusammenspiel. Die bremisch-oldenburgische Troika MACH verknüpft Free-Ausbrüche mit satten Grooves und Rockanleihen. Das seit vielen Jahren in unveränderter Besetzung spielende Jens Schöwing Trio hat sich als Gast den Saxophonisten Lutz Büchner eingeladen, und auch das Trio Jazz Smells hat mit dem Trompeter Christian Kappe und dem Vibraphonisten Matthias Entrup Gäste eingeladen, die das dichte Konzept erweitern. Das Finale bestreitet Massive Schräge mit Gitarre, Fender Rhodes und Schlagzeug, wobei Humor und Ironie nicht zu kurz kommen.
Wie schon in den vorigen Jahren wird der Fotograf Rolf Schöllkopf, seit Jahren akribischer Dokumentarist der Bremer Jazzszene (und nicht nur der!) im Foyer der Schwankhalle eine Auswahl seiner Bilder zeigen.
Radio Bremens Jazzredaktion wird erneut die Konzerte mitschneiden und zu gegebener Zeit senden.
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